Gehen wir in eine Galerie, um beispielsweise Gemälde der Renaissance oder Barock zu bestaunen, dann können wir im Museum oft auch einen Kunstkatalog kaufen, um zu Hause den Besuch Revue passieren zu lassen.

In solchen Katalogen sind die Arbeiten der Künstler als Fotografien abgedruckt und durch Erklärungen ergänzt. Betrachtet man diese Fotografien in so einem Katalog und würde wir sie mit den Originalen vergleichen, dann wird man sehr oft feststellen, dass die Farben zwischen Original und Fotografie ident sind, dass keine Spiegelungen durch irgendwelche Scheinwerfer zu erkennen sind und dass auch die Oberfläche von Ölmalereien keine kleinen Lichtpunkte aufweist. Ist dies so, dann hat der Fotograf gut gearbeitet und hat die Arbeit der „Gemälde-Reproduktion“ beherrscht.

Stilleben, Öl auf Leinen

Fotografische Gemälde-Reproduktion ist im Grunde gar nicht schwer. Sie bedarf nur präziser Arbeit, was die Ausrichtung der Kamera betrifft, genaue Lichtführung, um das Gemälde exakt gleichmäßig auszuleuchten und dem Einsatz der Kreuzpolarisation, um Reflektionen von vorn herein zu eliminieren. Dazu wird zuerst das Gemälde absolut horizontal und senkrecht aufgehängt oder positioniert, dann wird die Mitte des Gemäldes mit Hilfe eines Senkbleis ausgelotet, bevor die Kamera genau mittig zum Bild ausgerichtet wird. Dazu wird die Mitte der Eintrittspupille des Objektivs als Bezugspunkt herangezogen. Wir haben uns dazu diverse rechte Winkel gebaut, um schnell ausrichten zu können. Hängt einmal das Bild und ist steht die Kamera in ihrer richtigen Position, wird im nächsten Schritt die Blitzanlage ausgerichtet. Dazu wird auf die Blitzköpfe ein Standard-Reflektor montiert und die Blitzköpfe werden im 45 Grad Winkel auf das Gemälde ausgerichtet. Für die Kreuzpolarisation montiert im nächsten Schritt eine Polarisatiosfolie und auf das Objektiv einen Polfilter. Damit können alle direkten Lichtreflexe herausgefiltert werden.

Öl auf Leinen

 

 

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