Der fast 15.000 Quadratkilometer große Death Valley National Park besteht aus einer Reihe von Nord Süd laufender tiefer Taleinschnitte, die durch Gebirgsketten mit Höhen weit über 3000 Meter voneinander getrennt sind. Von diesen Tälern sind heute lediglich das eigentlich Death Valley selbst und das davon westlich liegende Panamint Valley durch asphaltierte Straßen für Otto-Normalverbraucher erschlossen.

Alle weiteren Täler sind wüstenartige Einöde und erfordern geländetaugliche Fahrzeuge, sowie auch die notwendigen fahrtechnischen Fähigkeiten, um erkundet zu werden. So auch das Saline Valley, ein sehr einsames und fast 100 Kilometer langes Nord-Süd-Seitental, das für fast 1000 Jahre die Heimat der Timbisha Shoshonen war. Dieser Indianerstamm wurde in den 1930er-Jahren in den nahen Ort Darwin umgesiedelt, als viele andere Stämme auch ihrer Heimat beraubt wurden. Dieses Saline Valley war reich an Erzvorkommen, aber auch an Borax und Salz, wobei der Salzabbau einer der bemerkenswertesten Bergbaue überhaupt war. Keine Stollen, keine Halden, keine Steinbrüche, sondern eine endlos weiße Ebene, eingebettet in ein viele Kilometer breites einsames Tal.

Salzabbau im Saline Valley, Death Valley National Park, Kalifornien

Wer heute zu diesen Salzseen gelangen möchte, um die Reste der ehemaligen Salzgewinnung und die Relikte der Seilbahnanlage zu sehen, der darf sich auf eine raue und lange Fahrt abseits des Asphalts einstellen. Nichts für Wohnmobile, „tiefergelegte“ oder auch für SUVs, da bei diesen die standardmäßigen Reifen die Fahrt nicht überstehen würden. 2 Stunden Schütteln auf Grund der steinigen Piste und das Überqueren des in der kalten Jahreszeit teilweise vereisten South Pass sind durchzustehen, ehe man in ein weites, absolut einsames Tal mit riesigen Salzseen gelangt. Im Sommer brütende Hitze, kein erfrischender Quell, sondern nur salziges Wasser. Das war das Szenario der einstigen Arbeitsbedingungen und so sind auch heute noch die äußeren Bedingungen, gleich wie vor 100 Jahren.

Das, was heute von der einstigen Salzgewinnung übrig geblieben ist, sind die ehemaligen Auflagepunkte der hölzernen Stege, auf denen sich Arbeiter zwischen den einzelnen Abbaufeldern bewegen konnten, ohne durch das kostbare Salz marschieren zu müssen, sowie einige der Stützen der ehemaligen “Salzseilbahn”, die das Salz über die Berge zur Eisenbahn-Verladung bei Swansea gebracht hatte. Leider haben Vandalen aus Zerstörungswut viele der hölzernen Seilbahnstützen zerstört, indem sie diese montan-historischen Artefakte einfach angezündet hatten. Die ehemalige Salzseilbahn nahm 1914 ihre Arbeit auf und wurde mit mehreren Unterbrechungen bis in das Jahr 1936 betrieben. Zur Zeit des Vollbetriebs hingen bis zu 286 Salzgondeln an den Seilen und lieferten 20 Tonnen Salz in der Stunde.

 

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