Der einstige Silber-Bergbau von Übelbach war einer der größten und bedeutendsten in unserer Region, wurde dazu in 4 Revieren Silber, Blei und später auch Zink abgebaut.

Heute lassen sich an den bewaldeten Flanken der Berge rund um den Markt Übelbach noch zahlreiche alte und teils riesige Bergwerkshalden finden, die jedoch allesamt zur Gänze mit hohen Fichten bewachsen sind und es auch einiges an bergbaulichem Wissen erfordert, um die ehemaligen Halden im Gelände erkennen zu können. Aber nicht nur die Halden zeugen von der einstigen bergbaulichen Tätigkeit, auch das aus dem Jahr 1612 stammende Gemeindewappen von Übelbach, oder „Ubilpach“ bezieht sich auf den Bergbau, zeigt es einen auf einer Kante stehenden Silberwürfel mit einer Punzierung über einem Bach.

Gab es zur Zeit der Hochblüte rund um Übelbach an die 40 Stollen, so sind diese Bergwerksstollen heute bis auf ganz wenige Ausnahmen verbrochen und damit nicht mehr zugänglich. Einer dieser noch offenen Einbaue ist ein Stollen knapp unterhalb der obersten Gehöfte am Notberg oberhalb von Guggenbach. In 730 Meter Seehöhe gelegen, über eine nur mehr kleine Öffnung im Waldboden zugänglich, wurde der Stollen an die 40 Meter tief in den Berg vorgetrieben. Auf Grund fehlender Gebäudereste dürfte aus diesem Bergwerksstollen jedoch nie Erz in größerem Masse gefördert worden sein, sondern lediglich eine mögliche Silbervererzung untersucht worden sein. Da sich diese jedoch als unergiebig herausgestellt hatte, wurden der Bergbau nach wenigen Zehnermetern aufgegeben.

Doppelender, Topenauer-Stollen, Bergbau Übelbach, Steiermark

Doppelender sind Kristalle, die sowohl oben, als auch unten eine Kristallspitze haben, was sie einzigartig macht und was Sammler von Mineralien herausfordert sie zu suchen, denn sie sind selten. Bekannt aus den Bergkristall-Klüften der Alpen von nicht selten mehreren Dezimetern Länge, sind diese Kristalle aus einem alten Bergwerksstollen ausgenommen klein, dafür aber einmalig. Und was am Foto wie riesige Kristalle aussieht sind lediglich 5 Millimeter. Dafür machen es Makroobjektive mit Auszugsverlängerungen möglich, um auch die Welt der Miniatur überdimensional groß werden zu lassen. Stücke aus privaten Sammlungen sind es, die hier vor der Linse liegen, Stücke, die jedoch einmalig sind und in dieser Form nicht mehr zu finden sind. So sind die Arbeiten an unserem Buch über den historischen Bergbau neben der fotografischen Herausforderung vor allem „Bewahren“ von Vergangenem, bevor die Erosion die letzten offenen Stollen verschließt und private Sammlungen nach dem Ableben der Besitzer auf Grund fehlender Kenntnis der Hinterbliebenen auf der Müllhalde landen.

 

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