Die Region von Epirus liegt im nordwestlichen Griechenland, einem gebirgigen und von steilen Schluchten zerrissener Landstrich des Pindos-Gebirges. Dort ist es dann die Gemeinde von Zagori, einer der am wenigsten besiedelten Landstriche Griechenlands, der für seine vielen uralten Steinbogenbrücken bekannt ist.
Als wir unsere Reise letztes Jahr planten, sind wir durch Zufall auf diese Brücken aufmerksam geworden. Sie überspannen die teilweise unwegsamen Täler und Schluchten des Pindos Gebirges, einem von Albanien bis an den Golf von Patras verlaufenden Bergmassiv. Ursprünglich als Verbindungswege zwischen den Gebirgsdörfern gebaut, ermöglichten die Steinbrücken die einfache und sichere Überquerung von Bächen, die vor allem während der Schneeschmelze und nach Gewittern zu reißenden Flüssen anschwollen.
Heute haben diese teilweise 300 Jahre alten Steinbrücken ihre eigentliche Bedeutung verloren, gibt es doch Straßen mit modernen Brücken, die Täler überspannen. Viele der Brücken wurden daher baufällig oder sind sogar eingestürzt, manche der Brücken wurden jedoch wieder restauriert und jene, die sich in der Nähe von modernen Verkehrswegen befinden, wurden zu Touristenmagneten. Hier kommen Besucher dann auch in großen Scharen mit Autobussen, was uns manchmal das Fotografieren erschwerte. Steht man nämlich mit Kamera und Stativ vor einer Brücke, dann erscheint es vielen als der optimale „Fotospot“ und gleich einer Traube drängen sich dann Menschen um unsere Kameras. Oft schließen wir bereits zur eigenen Belustigung auch Wetten ab, wie lange es wohl dauern wird, bis die ersten Personen anhalten und sich vor unseren Linsen platzieren werden, um ihre ultimativen Fotos zu schießen. Das sie uns dabei Bild stehen ist ihnen egal, wobei viele gar nicht die Brücken fotografieren, sondern nur sich selbst vor einem netten Hintergrund in Szene setzen. Und dies kann unter Umständen richtig dauern.
Viele der Brücken liegen aber auch versteckt und nur schwer zugänglich in menschenleeren Tälern und um diese dann zu erreichen, geht es über kaum mehr befahrene Wege. Starke Auswaschungen, morastige Furten und steile Passagen sind es dann, die wir mit unserem Jeep befahren, wobei tief hängende Äste von vor allem Korkeichen auch ordentliche Kratzer in den Lack erzeugen können. Hier gilt es vorsichtig zu manövrieren, um fahrzeug-schonend voranzukommen. Belohnt wird man dann mit einer einzigartiger Brückenarchitektur im „Nirgendwo“.
Die meisten der Brücken, wie auch die Aziz Aga Brücke wurde unter der osmanischen Herrschaft Griechenlands erbaut. Griechenland war im 15. Jahrhundert von den Osmanen erobert worden und es dauerte dann bis hinein in das späte 19. Jahrhundert, bis die Osmanen aus Griechenland vertrieben wurden.