Die antike Stadt Stymphalia geht bereits auf eine bronzezeitliche Besiedelung zurück. Ungefähr um 400 v. Chr. entstand dann die antike Polis, von der heute jedoch nur mehr spärliche Reste zu sehen sind. Diese einstige antike Stadt lag am Nordufer des Sees Stymphalos, einem Karstsee, der fast nie austrocknet und dessen einzige Abflüsse Karstlöcher sind. Von der einstigen Stadt gibt es heute noch Spuren einer Ringmauer, eine Akropolis, eine Agora und ein Theater (geografische Koordinaten der Agora: N37.859342° E22.460126°). Weiters finden sich Reste von römischen Villen, die aus der Zeit des Baus des Hadrianischen Aquädukts stammen, der Wasser in die Stadt Korinth leitete.
Ungefähr um 150 n. Chr. besuchte der griechische Reisende Pausanias die antike Stadt Stymphalia. Er beschreibt dabei in seinem „Reiseführer“ ein altes Heiligtum der Artemis, der griechischen Göttin der Jagd, und Hüterin der Frauen und Kinder. Die Kultstatue im Heiligtum ist, wie Pausanias schreibt, aus Holz und war zur Gänze vergoldet und am Dach des Tempels befanden sich Darstellungen der stymphalischen Vögel. Weiters beschreibt er Figuren von Mädchengestalten aus weißem Marmor, die Beine wie Vögel hatten und sich hinter dem Tempel befanden.
Die antike Stadt und der See Stymphalos sind mit den, durch die aus Mythologie bekannten, sogenannten stymphalische Vögel eng verbunden. Diese Tiere nisteten im Schilf des Sees, besaßen nach der Mythologie eiserne Schnäbel und Schwingen und konnten ihre eisernen Federn gleich Pfeilen abschießen. Da sie sowohl Menschen, als auch Tiere töteten, wurde Herakles beauftragt, die Vögel zu vertreiben, was ihm auch gelang. Er tat dies, indem er mit Hilfe von speziellen eisernen Klappern die Vögel aufscheuchte und sie sodann mit seinen Pfeilen tötete. Neben vielen antiken Darstellungen, die zeigen wie Herakles die Vögel abschießt, hat auch Albrecht Dürer diese Szene gemalt. Dieses Bild von Dürer mit dem Titel „Herkules und die stymphalischen Vögel“ befindet sich im Kunsthistorischen Museum in Wien (Anmerkung: altgriechisch Ἡρακλῆς Hēraklḗs, lateinisch Hercules).
Die Agora in Stymphalia unterscheidet sich zu vielen anderen dadurch, dass sie aus dem Felsen geschlagen wurde, lag sie doch unmittelbar am Ufer des Sees und waren es steile felsige Flanken, die eine Verbreiterung des Geländes notwendig machten. Dies betraf nicht nur die Agora, sondern auch das knapp daneben liegende Felsentheater.

Handgeschrämte Wand der Agora. Davor eine für Südosteuropa typische madelblütige Birne (Pyrus spinosa). Ihre kleinen Früchte sind für den Verzehr nicht geeignet.

Die rechteckige Agora, wurde aus dem Felsen durch Handschrämarbeit heraus geschlagen. Hier kann man deutlich die Spuren der Handschrämung erkennen.
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