Es war der Gewerke Johann Adam Stampfer1, der bereits im 17. Jahrhundert in der Walchen bei Öblarn im Ennstal begann nicht nur Silber und Kupfer aus den Erzen seines Bergwerkes zu schmelzen, sondern auch Kupfervitriol zu sieden. Und auch die Gewerken in den Jahrhunderten danach betrieben diese Vitriolsiederei, war Vitriol beispielsweise ein wichtiger Rohstoff zum Gerben von Leder. Diese einstige Siederei ist heute dem Verfall preisgegeben, zerstört die Gewalt des Wassers des Walchenbaches unaufhaltsam die alten Gebäudestrukturen. Wir haben nun versucht, die spärlichen Relikte dieser Vitriolsiederei fotografisch festzuhalten.
Es waren die Recherchen über den historischen Bergbau von Großstübing, die uns oft zu einem bereits verfallenen Bauernhof führten. Dieser verfallene Hof, das Gehöft Hork, befand sich nämlich in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem ehemaligen Bergbau. Gelegen an einem sonnigen und trockenen und nach Süden gerichteten Hang oberhalb von Großstübing, ist dieses einstige Anwesen heute im Besitz eines Großstübinger Landwirtes, der seinerseits jedoch mit den am ehemaligen Hof lebenden Menschen nicht verwandt ist. Er erwarb dieses verwaiste Grundstück und nutzt seither die wunderschönen freien Flächen als Weideland für seine Tiere.
Der montanhistorische Schaupfad im Walchental bei Öblarn im Ennstal ist einzigartig, zeigt er eine fast zur Gänze erhaltene barocke Aufbereitungs- und Schmelzanlage. Dieser einstige Bergbau von Öblarn baute in erster Linie Kupfer- und Silbererze ab und wir wissen heute, auf Grund alter Dokumente aus dem Archiv des Benediktiner Stifts von Admont, dass die Anfänge des Bergbaus in der Mitte des 16. Jahrhunderts liegen.
Wenn Archäologen nach alten Gräbern oder nach alten menschlichen Ansiedlungen suchen, dann beginnen sie diese Arbeit nicht auf Grund einer alten Karte oder irgendeiner Vermutung gleich einem Schatzgräber, sondern Archäologen setzen zuerst in der Regel geophysikalische Methoden ein, um beispielsweise alte Gräber aufzufinden.
Der Steirische Museumsverband MUSIS bietet nun seit etwas mehr als 2 Jahren einen Lehrgang zum Regional- und Heimatforscher an, bei dem innerhalb eines Jahres geschichtlich interessierte Personen zu „Laien-Forschern“ werden. Als ich in einer Tageszeitung im Frühjahr 2021 über diese Ausbildung las, reifte in mir sofort der Wunsch diese Ausbildung zu machen.