Nicht einmal 40.000 Fahrzeuge waren es, die in Summe vom Band liefen und die das Volvo Sportcoupe P1800 heute zu einer Rarität machen. Ursprünglich vom britischen Automobilhersteller Jensen Motors in West Bromwich bei Birmingham im Auftrag von Volvo gefertigt, dann direkt in Göteborg produziert, war dieses Fahrzeug einer der Hauptdarsteller in der Fernsehserie „Simon Templar“, mit dem der berühmte englische Schauspieler Roger Moore in den 60er-Jahren als Detektiv rund um den Globus die Damenwelt begeisterte und auf Verbrecherjagd ging. Und darf man heute den Zahlen glauben schenken, so sind es nur mehr an die 10.000 Fahrzeuge, die von diesem einstigen Kult-Auto erhalten geblieben sind und deshalb freut es uns umso mehr, dass wir eines dieser seltenen Fahrzeuge für einen Kunden fotografieren durften.

Volvo P1800 S Coupe, Baujahr 1966

Ausgerüstet mit einem 103 PS starken Reihenmotor wurde dieser Volvo P1800 S von seinem Besitzer liebevoll restauriert, wobei das „S“ der Baureihenbezeichnung nicht für Sport, sondern für die in Schweden gefertigte Baureihe steht. Bei uns in Österreich als historisches Fahrzeug zugelassen, ist in diesem Sport Coupe ein 4-Gang-Getriebe mit zusätzlichen Overdrive mit einer Untersetzung von 0.756 verbaut, wodurch der Wagen eine Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen von 175 km/h erreichen konnte. Und sein Sound ist beeindruckend, ohne hin zu sehen, würde man keinen Oldtimer mit fast 75 Jahren vermuten.

Ein Coupe mit einer sportlich schnittigen Linie

Historische Fahrzeuge unterscheiden sich für den Fotografen von modernen Fahrzeugen in erster Linie dadurch, dass in klassischen Fahrzeug-Karosserien früher sehr viel Chrom verbaut wurde. Stoßstangen, Rad-Zierkappen, die Einfassungen der Scheinwerfer oder auch die Rückseite der Seitenspiegel bestanden fast immer aus hochpolierten Chrom, was den Effekt hat, dass sich die gesamte Umgebung darin spiegelt und damit auch der Fotograf und seine Kamera. Daher gilt es sorgsam seine Positionen zu wählen, Zuschauer, wie auch den Eigentümer höflich aus der Spiegelfläche zu bitten und die Bilder unmittelbar auf unerwünschte Spiegelungen zu kontrollieren. Und da die üblichen Kamera-Displays sehr klein sind und Details daher leicht übersehen werden können, übertragen wir unsere Bilder auf einen PC, wozu wir üblicherweise einen kleinen Arbeitsplatz am „Set“ einrichten. Auf diesem PC können wir die Aufnahmen unmittelbar analysieren, bevor wir zur nächsten Einstellung wechseln und dazu das Fahrzeug umstellen.

Armaturenbrett des Volvo P1800 S

 

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