Fotografie ist Leidenschaft und Leidenschaft kennt keine Grenzen
Ist der Col de l’Iseran an der französisch-italienischen Grenze mit seinen 2764 m der höchste Alpenpass auf den eine asphaltierte Straße führt, so ist der ebenfalls an der französisch-italienischen Grenze liegende Col de Sommeiller mit seinen 3007 m der höchste Pass, der mit Fahrzeugen auf einer wilden steinigen Straße befahren werden darf. Gelegen zwischen dem Monte Ambin (3264 m) und der Rognosa d’Etacha (3373 m) ist über den Col de Sommeiller zwar keine Überfahrt möglich, er kann nur von Bardonecchia aus im Süden erreicht werden.
Der Monte Jafferau (2815 m) mit den Resten des am Gipfel des Berges errichteten Fort Jafferau war im 19. Jahrhundert ein Teil einer italienischen Festungsanlage, um mögliche Angriffe der Franzosen abwehren zu können. Heute sind die Anlagen verfallen und die Hänge des Monte Jafferau sind Teil eines Skigebietes, wobei mehrere Pisten hinauf in dieses hochalpine Gelände führen. Da die übliche Route auf den Jafferau aufgrund eines Erdrutsches nicht befahrbar ist, nahmen wir den Weg über die Versorgungspisten des Skigebietes. Immer wieder mit Steigungen von 30 und mehr Prozent ging es auf rolligem Untergrund und teilweise engen Kehren bergwärts. Ein wahres Erlebnis.
Durchsucht man die „Reels“ in den sozialen Medien, dann wird man teilweise auf Videos von Gebirgsstraßen in Asien oder auch Südamerika stoßen, wo voll besetzte Autobusse über senkrechten Abgründen dahin hoppeln und man das Gefühl bekommt, im nächsten Augenblick muss der Bus 200 Meter in die Tiefe stürzen. Vielleicht nicht ganz so dramatisch, aber ähnlich verläuft die Ligurische Grenzkammstraße.
Es war der Gewerke Johann Adam Stampfer1, der bereits im 17. Jahrhundert in der Walchen bei Öblarn im Ennstal begann nicht nur Silber und Kupfer aus den Erzen seines Bergwerkes zu schmelzen, sondern auch Kupfervitriol zu sieden. Und auch die Gewerken in den Jahrhunderten danach betrieben diese Vitriolsiederei, war Vitriol beispielsweise ein wichtiger Rohstoff zum Gerben von Leder. Diese einstige Siederei ist heute dem Verfall preisgegeben, zerstört die Gewalt des Wassers des Walchenbaches unaufhaltsam die alten Gebäudestrukturen. Wir haben nun versucht, die spärlichen Relikte dieser Vitriolsiederei fotografisch festzuhalten.
Fischmärkte unterliegen heute weltweit besonderen Sicherheits- und Hygiene-Standards und ein Besuch eines Fischmarktes, wie der von Tokyo, ist heute nur mit speziellen geführten und limitierten Touren möglich. Vor 20 Jahren war dies noch komplett anders, dort konnte man sich völlig frei bewegen und auch der Zutritt wurde nicht kontrolliert, Benehmen, Respekt und Rücksichtnahme waren üblich und selbstverständlich.
Es waren die Recherchen über den historischen Bergbau von Großstübing, die uns oft zu einem bereits verfallenen Bauernhof führten. Dieser verfallene Hof, das Gehöft Hork, befand sich nämlich in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem ehemaligen Bergbau. Gelegen an einem sonnigen und trockenen und nach Süden gerichteten Hang oberhalb von Großstübing, ist dieses einstige Anwesen heute im Besitz eines Großstübinger Landwirtes, der seinerseits jedoch mit den am ehemaligen Hof lebenden Menschen nicht verwandt ist. Er erwarb dieses verwaiste Grundstück und nutzt seither die wunderschönen freien Flächen als Weideland für seine Tiere.
Die Innung der Berufsfotografen veranstaltet neben der Menschenbilderausstellung jedes Jahr auch den Fotomonat Graz (fomograz.at). Dabei werden für die Dauer eines Monats (14. April bis 15. Mai) Fotografien von Berufsfotografen in den Schaufenstern Grazer Innenstadtgeschäfte gezeigt. Dieses Jahr wurde das Motto „LOVE ONLY“ ausgegeben, bei dem Arbeiten gezeigt werden sollen, bei denen es um Emotionen geht. Der Organisator von FOMO ist eigens an uns herangetreten und hat uns gebeten doch mitzumachen und Arbeiten einzureichen, die Emotionen in Verbindung mit Sport zeigen. Wir sind ihren Wünschen nachgekommen und haben American Football Sportfotografien der Thalheim Graz Giants eingereicht.
Als am 2. September 31 v. Chr. der spätere römische Kaiser Augustus in der Seeschlacht vor der Küste bei Actium die Flotte seines Widersachers Marc Anton und dessen Geliebte, der ägyptischen Pharaonin Kleopatra VII., vernichtend geschlagen hatte, ließ er an der Stelle des Sieges die Stadt Nicopolis erbauen. Gelegen in der heutigen Provinz Epirus an den südlichen Ausläufern des Pindos-Gebirges, war Nicopolis nicht nur eine Stadt des Sieges, sondern hatte auch strategische Bedeutung, kontrollierte es den Seeweg im Ionischen Meer, sowie auch den Landweg nach Dalmatien.
Bei der Durchsicht unserer Fotografien und Video-Dateien ist uns ein Video aus dem südlichen Pindos-Gebirge in Griechenland untergekommen, das unsere Fahrt vor 2 Jahren über dieses Hochgebirge zeigt, wir aber nie veröffentlicht hatten. Die Video-Sequenz zeigt das sehr einsame südliche Pindos-Gebirge auf verlassenen Wegen, die wir mit unserem Jeep Wrangler überquert hatten.
Schwefelkies oder auch Pyrit ist eines der häufigsten Erze auf der Erde, kommt dieses Erz weltweit auf fast allen Lagerstätten vor. Bei uns vom Volksmund auch als „Katzengold“ bezeichnet, sieht Pyrit für den Laien sehr dem Gold ähnlich. Bergwerke, die allerdings Schwefelkies ausschließlich zur Gewinnung von Schwefelverbindungen abbauten, waren immer schon selten. Der Erminioni oder Hermine-Bergbau am Peloponnes war so ein Bergbau und der Schwefelkies wurde zur Herstellung von Schwefelsäure verwendet. Aber der Reihe nach.
Schlägt man heute eine Zeitung auf, so findet man fast immer irgendeinen Artikel, der sich mit dem Thema der Künstlichen Intelligenz beschäftigt, ein Thema, dass heute in aller Munde ist, viele Personen zu recht auch verunsichert und daher auch immer wieder Diskussionen auslöst. Und auch wir Fotografen setzen uns mit diesem Thema auseinander, mussten wir beispielsweise bekannt geben, ob unsere im Rahmen der Menschenbilder-Ausstellung 2024 ausgestellte Arbeit durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz verändert bzw. erzeugt wurde.
Am Samstag, dem 16. März war es soweit und die Menschenbildertour 2024 wurde mit der feierlichen Eröffnung am Mariahilferplatz in Graz gestartet. Und wer bei der Eröffnung nicht dabei sein konnte, der hat bis zum 1. April die Chance, die Ausstellung hier in Graz zu besuchen.
Als es im Januar dieses Jahres darum ging, unsere Arbeiten für die traditionelle Menschenbilderausstellung einzureichen, hatten wir lange überlegt, was wir einreichen könnten. Klassische oder auch die immer wieder gezeigten märchenhaften oder auch skurrilen Portraits waren nie so unser Ding und Arbeiten wie Künstlerportraits oder Portraits über außergewöhnliche Handwerksberufe hatten wir dieses Jahr nicht. Was wir hatten, waren Bilder von Menschen in der Dunkelheit alter Bergwerksstollen und Landschaftsszenen, bei denen Menschen nur bewundernde Zaungäste sind. Wir reichten somit an die 10 Arbeiten ein und waren gespannt, ob unsere Arbeiten überhaupt vom Kurator ausgewählt werden und wenn ja, welche Arbeit es sein wird.
Denken wir an Griechenland, so verbinden viele von uns Griechenland mit einsamen Stränden, mit blauem Meer, mit weiß getünchten Häusern mit blauen Dächern und mit einem Besuch in einer Taverne und mit griechischem Wein. Dass Griechenland aber auch zur Gänze anders ist, dass es ein Land mit Hochgebirgen, mit alpinen Matten und mit Felsen ist, das ist vielen nicht bewusst.
Wer für mehrere Wochen auf Reisen geht, zwar wie wir in Hotels und Pensionen schläft, der benötigt trotzdem ein „Ordnungssystem“ im Fahrzeug, um Dinge schnell finden zu können oder auch einfach verstauen zu können. Aus diesem Grund haben wir bereits vor ein paar Jahren einen kleinen Innenausbau in unseren Jeep eingebaut, der neben der Kühlbox vor allem unsere fotografische Ausrüstung aufnehmen konnte. Da das Fahrzeug jetzt aber um circa 10 Zentimeter höher dasteht, wurde es schwierig aus der Kühlbox Getränke und Lebensmittel zu entnehmen, da man nur mehr mit Hilfe des Tastsinns Dinge finden konnte. Aus diesem Grund hatten wir beschlossen in ein Auszugssystem zu investieren.
Reisevorbereitungen bedeutet bei uns, nicht ein Hotel nach einem Reisekatalog zu buchen und die Zeitung abzubestellen, nein es bedeutet sich mit den geografischen und den geschichtlichen Gegebenheiten des Landes und der geplanten Reise sehr detailliert auseinanderzusetzen – wir hatten im Juni darüber berichtet. Und da wir uns darüber hinaus mit unserem Jeep sehr viel auf unbefestigten Pisten und Bergpfaden bewegen, ist es für uns genauso wichtig auch auf eventuelle Schwierigkeiten beim Fahren im Gelände vorbereitet zu sein. Dazu haben wir unseren Jeep umbauen lassen.
Bereits die Phönizier waren es, die auf Sardinien am Monte Narba Silbererze abbauten, um Münzen zu prägen. Der große Abbau-Boom setzte aber 1874 ein, als eine lokale Bergbaugesellschaft die Abbaurechte für insgesamt 3 Reviere am Monte Narba erhielt. Es war, wie so oft, silberreicher Bleiglanz, der abgebaut werden sollte und innerhalb von wenigen Jahren entwickelte sich eine regelrechte Bergbau-Kleinstadt am Monte Narba, in der an die 1000 Bergleute wohnten und entweder untertage oder in diversen obertägigen Anlagen arbeiteten.
Wenn Erz aus dem Berg gefördert wird, dann haftet dem Erz immer eine gewisse Menge von taubem Gestein an. Deshalb ist es von Nöten, vor dem Einbringen des Erzgutes in einen Schmelzofen, dieses Erzgut vom Taubgestein zu befreien, um den Schmelzprozess nicht zu behindern. Und nicht nur heute, sondern auch bereits vor 2500 Jahren im alten Griechenland vor den Toren Athens waren sich die Bergleute dieser Tatsache bewusst und haben aus diesem Grund das Erz vom anhaftenden Taubgestein befreit.
Wir sind in den letzten Wochen von vielen Freunden und Kunden gefragt worden, wie wir solch ungewöhnliche Orte wie die Ruinen der Anasazi-Indianer im amerikanischen Südwesten, wie die Steinbrücken in Zagori oder die Malereien in einem Betriebsgebäude eines ehemaligen Bergwerkes auf Sardinien entdeckt haben, wenn wir reisen. Und so fragen die Leute auch, wie wir zu den notwendigen Informationen kommen, denn in Reiseführern steht über solche Orte ja nichst geschrieben. Gibt es hier ein Geheimnis?
Lost Place Fotografie ist die fotografische Darstellung von verlassenen und verfallenen Orten, eine Art von Architektur- und Objektfotografie von Plätzen, die fast in sich zusammen brechen und vergessen wurden. Farblich leicht entsättigt, versucht man bei der Lost Place Fotografie nicht die Schönheit eines Objektes darzustellen, sondern seine Unvollkommenheit und seinen Verfall.